Logopädie

Für Menschen mit einer Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörung bildet die logopädische Behandlung einen entscheidenden Baustein der neurologischen Rehabilitation in der Aatalklinik Wünnenberg. Sich mitteilen zu können und verstanden zu werden sind ein menschliches Grundbedürfnis. Ebenso ist das Schlucken entscheidend für die eigene Selbstversorgung und genussvolles Essen und Trinken.

Neurologisch bedingte Störungen des Sprachsystems, des Sprechens, der Stimme und des Schluckens werden durch unsere Logopäd:innen und Klinische Linguist:innen zunächst genau diagnostiziert und anschließend gezielt behandelt.

Hier finden Sie weiterführende Informationen zur Behandlung von Schluckstörungen / Dysphagie

Wir schlucken täglich ca. 1500 Mal. Der Prozess des Transports von Speichel und Nahrung von der Mundhöhle in den Magen ist sehr komplex. Schlaganfälle sind die häufigste Ursache für Störungen in diesem Bereich. Etwa die Hälfte aller Patient:innen mit einem Schlaganfall leiden an einer akuten Schluckstörung, die bei einem Viertel auch chronisch bestehen bleibt.

Durch Schädigungen des Gehirns und/oder der Hirnnerven kann es zu Störungen des Schluckens bis hin zur Aspiration (Eindringen von Speichel oder Nahrungsbestandteilen in die Luftröhre) kommen, die schwere Lungenentzündungen zur Folge haben können.

Anzeichen einer Aspiration kann eine heftige Hustenreaktion sein. Dabei handelt es sich um einen Schutzreflex der ausgelöst wird, wenn Fremdkörper in die Luftröhre gelangen. Fehlt dieser Reflex oder ist er gestört, kann es zu der so genannten “Stillen Aspiration” kommen, die nur durch Fachpersonal und unterstützende Untersuchungsverfahren (z. B. Videofluoroskopie) diagnostizierbar ist.

Hauptziel unseres Dysphagie-Managements ist die möglichst weitgehende Wiedererlangung der Fähigkeit zur oralen Nahrungsaufnahme und die Reduzierung des Aspirationsrisikos.

Dem/Der Dysphagie-Therapeut:in stehen dabei im Wesentlichen drei unterschiedliche Therapieverfahren zur Verfügung, die zur optimalen Behandlung für jede:n Patienten:in individuell kombiniert werden können.

  • Restituierende (wiederherstellende) Verfahren: Stimulations-, Bewegungs- und Schluckübungen mit dem Ziel der weitgehenden Normalisierung des Schluckaktes
  • Kompensatorische Verfahren: Vermittlung von Haltungsänderungen und Schluckschutztechniken, die das Aspirationsrisiko vermindern.
  • Adaptierende Verfahren: Anpassung der Kostform und Kostkonsistenz (pürierte Kost, angedickte Getränke) sowie Einsatz von Hilfsmitteln zum Essen und Trinken.